Große Anteilnahme
Gestern wurden unter großer Anteilnahme der Assinghauser Bevölkerung 3 „Stolpersteine“ an der Grimmestraße verlegt. Sie erinnern an die Familie Löwenstein, die von 1930 – 1943 in Assinghausen wohnte und von den Nationalsozialisten ermordet wurde.
Die Begrüßungsrede wurde von Ortsheimatpfleger Georg Stratmann gehalten:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Asker.
Ich begrüße alle, die heute den Weg hierher gefunden haben. Wir sind hier zur ersten Stolpersteinverlegung am früheren „Judenhaus“ in Assinghausen, früher Hauptstraße 38, heute zwischen Grimmestraße 15 und 17.
• Mein besonderer Gruß gilt dem Künstler Gunter Demnig
• Dem Bürgermeister Wolfgang Fischer
• Die Vertreter der Fraktionen im Rat und die Vertreter der Verwaltung der Stadt Olsberg
• Die Ortsvorsteher und Ortsheimatpfleger
• Die Vertreter vom Heimatbund der Stadt Olsberg mit Ihrer Vorsitzenden Ulla Balkenhol
• Die Mitarbeiter im Arbeitskreis Stolpersteine
• Vertreter der Kirchen (Pastor Goebel hat sich entschuldigt)
• Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Olsberg und der Schule an der Ruhraue mit
Ihren Lehrern
• Die Vertreter und die Vorstände der anwesenden Vereine
• Herr Fähnrich und Herr Rump von der Firma Oventrop
• Die Presse und das Fernsehen
Ein jüdisches Sprichwort sagt:
„Wirklich tot sind nur jene, an die sich keiner erinnert!“
Wie schnell wird das vergessen!
Jüdische Familien waren über Jahrzehnte, ja über Jahrhunderte in Assinghausen zuhause. Bis der Rassenwahn der Nationalsozialisten alle Lebensbereiche mehr und mehr bestimmte. Auch hier in Assinghausen machte er, das Leben jüdischer Menschen unerträglich. Unvorstellbares Unrecht wurde ihnen angetan. Ihnen wurde Ihre Heimat, Menschenwürde und Menschenrechte beraubt und in vielen Fällen auch ihr Leben.
Sie waren Nachbarn, Freunde, Schulkameraden und Kollegen.
Der 27.Januar wurde von dem ehemaligen Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt.
Er sagt:
„Die Erinnerung darf nicht enden, sie muss auch künftigen Generationen zur Wachsamkeit mahnen.“
Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt.
Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, den Gedanken an die Opfer gewidmet sein und jede Gefahr der Wiederholung entgegenwirkt.“ soweit Prof. Dr. Roman Herzog.
Anders als bei Denkmälern oder Gedenktafeln, die ja alle einen Sinn haben, begegnet man den Stolpersteinen im täglichen Leben das ganze Jahr über.
Sie sind da, wo die Menschen leben und wo die Opfer, an die wir denken wollen, gelebt haben.
So sind sie wieder mitten unter uns.
Heute wird der Künstler Gunter Demnig hier in Assinghausen 3 Stolpersteine verlegen.
Für Lina Löwenstein
Julius Löwenstein
Siegfried Löwenstein
Sie wohnten bis zur Deportation in Assinghausen, Hauptstraße 38.
Im sogenannten „Judenhaus“. Dieses ist 1953 abgebrannt.
Ein weiterer Stein für den, bei den älteren Einwohnern noch als Hermann Löwenstein bekannt, wird an einem späteren Termin am gleichen Ort verlegt.
Stolpersteine, Gedenksteine mit der Aufschrift
„Hier wohnte……………“
aber in welchem Haus wohnten die Personen, denen wir hier gedenken.
Dafür haben wir eine Info-Tafel in Arbeit, (leider bis zum heutigen Tag nicht fertig geworden) mit einem Foto des Hauses, in dem die Familie Löwenstein von 1817 bis zur Deportation wohnte und einer kurzen Erklärung zur Familie.
Weitere Informationen sind über den Aufgedruckten QR-Quode oder im Internet unter OlsbergWiki in Vorbereitung.
Danke auch an Michael Fenselau auf dessen Grundstück wir die Info-Tafel anbringen dürfen.
Nun wird Herr Gunter Demnig die Steine in den Bürgersteig einbauen!
Anschließend wird er noch 5 Stolpersteine in Olsberg Bahnhofstraße 11, 3 Stolpersteine in Bigge Bruchstraße 16a und 4 Stolpersteine Mittelstraße 18 verlegen!
Wir danken Herrn Gunter Demnig für seine Arbeit.